Arbeiten Sie mit gotischer Schrift? Werden Sie Mitglied einer neuen Transkribus-Arbeitsgruppe!

Gotische Schriften aus dem Mittelalter sind in Archiven und Bibliotheken in ganz Europa zu finden. Die Schrift war über Hunderte von Jahren weit verbreitet, und das nicht nur in teuer verzierten Büchern. Erste Experimente mit Dokumenten aus der Schweiz und Deutschland haben gezeigt, dass die gotische Schrift von Modellen der Automatischen Texterkennung mit guter Genauigkeit erkannt werden kann (siehe ein Beispiel aus dem Kartular der Abtei Königsfelden).

Der nächste Schritt besteht darin, verschiedene Beispiele für gotische Schriften zu kombinieren, um generische Modelle für die Erkennung dieser Art von Dokumenten zu erstellen und zu verbessern.  Dr. Tobias Hodel (Staatsarchiv Zürich, Universität Zürich) hat die Arbeitsgruppe "Gothic Hands" ins Leben gerufen, in der alle Transkribus-Anwender gemeinsam an dem Ziel der verbesserten Erkennung von gotischem Material arbeiten können. Scrollen Sie nach unten, um mehr über die Teilnahme an der Arbeitsgruppe und deren Ziele zu erfahren.

St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 857, p. 124. Die St. Galler Nibelungenhandschrift B mit dem Nibelungenlied und "Klage", "Parzival" und "Willehalm" von Wolfram von Eschenbach und Strickers "Karl der Grosse" (https://www.e-codices.ch/en/list/one/csg/0857).

Der Prozess der Kombination von Trainingsdaten verschiedener gotischer Dokumente wurde bereits im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Projekten für digitale Editionen begonnen (Parzival-AusgabeAusgabe Königsfelden und das Ortsbürgerarchiv St. Gallen, Konventsbuch St. Katharinental edition). Das resultierende Modell (Comb_Gothic_Bookwriting) steht nun allen Transkribus-Benutzern zur Verfügung - wenn Sie mit gotischer Schrift arbeiten, probieren Sie es aus! Das Modell kann bereits gotische Dokumente mit einer Zeichenfehlerrate von weniger als 10% transkribieren. Aber das könnte erst der Anfang sein!

Die Arbeitsgruppe 'Gothic Hands' sucht weitere Beispiele von Dokumenten, die in gotischen Schriften aus dem 13., 14. und 15. Jahrhundert geschrieben wurden. Sie können uns helfen, die Sammlung zu ergänzen - alles, was wir brauchen, sind Bilder und Transkriptionen. Sie können:

  • vorhandene Trainingsdaten, die Sie bereits in Transkribus vorbereitet haben, gemeinsam nutzen
  • neue Bilder und Transkripte in Transkribus in der Sammlung 'Gothic Hands' vorbereiten
  • senden Sie Dateien mit Bildern und Transkripten, die automatisch abgeglichen und in Trainingsdaten umgewandelt werden können. Text2Bild-Werkzeug.

Um der Arbeitsgruppe beizutreten und Zugang zur Sammlung 'Gothic Hands' in Transkribus zu erhalten, kontaktieren Sie Tobias Hodel (tobias.hodel@hist.uzh.ch).

Die Arbeitsgruppe "Gothic Hands" will zeigen, dass trainingsbasierte Algorithmen wie die automatische Texterkennung einen erheblichen Beitrag von vielen Beteiligten benötigen - sie können nur durch Zusammenarbeit und Austausch verbessert werden! Diese Denkweise deckt sich perfekt mit der Zukunft des READ-Projekts. Nach dem Ende der Förderung durch die Europäische Union im Juni 2019 wird READ zu einem Europäische Genossenschaftsgesellschaft (SCE) zum Nutzen seiner Mitglieder führen. Weitere Informationen über diese neue Ausrichtung werden bald auf der READ-Website und während der kommenden Transkribus Anwenderkonferenz in Wien im November dieses Jahres.

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